Kein Schnickschnack

Olaf Scholz (SPD) gewann dank der Stimmen älterer Frauen

Chantal Louis ist Redakteurin bei der deutschen Frauenzeitschrift EMMA. Das Magazin liegt irgendwo zwischen Linda und Opzij. Politik, Frauenemanzipation. Nachfolgend ein Auszug aus ihrer Kolumne zur Bundestagswahl. Fakt ist: Deutschland altert, wie ganz Europa. In einer alternden Bevölkerung gibt es verhältnismäßig mehr Frauen als Männer, weil Männer aufgrund ihres Lebensstils im Durchschnitt früher sterben – obwohl Frauen sich emanzipieren und damit auch relativ früher mit dem Sterben beginnen. Bei der Emanzipation verlieren sie ihren Vorsprung in der Lebenserwartung gegenüber Männern. Allerdings steigt die durchschnittliche Lebenserwartung geschlechtsübergreifend immer noch deutlich an, also keine Panik. Aber: Mehr Frauen und vor allem mehr ÄLTERE Frauen. Und sie wollen keine wilden Energiewende-Abenteuer, sondern eine sichere Klimazukunft für ihre (Enkel-)Kinder. Fürsorge und Sicherheit. Dann müssen Sie einen Skipper wie Olaf Scholz haben. Sagen Sie, die Art von Person, die Sie fragen, wenn Sie ganz schnell auf die Toilette müssen: Halten Sie meine Handtasche für eine Weile? Einer davon ist Scholz. Jetzt Chantal Louis:

Quelle/Bild: https://www.emma.de/artikel/olaf-gewann-frauenherzen-338955

Die Medien haben bei den letzten Bundestagswahlen über die Kluft zwischen den Geschlechtern geschwiegen, aber diese Kluft war entscheidend: für die Verluste der christdemokratischen CDU und die Gewinne der sozialdemokratischen SPD. Am größten ist die Kluft zwischen den Geschlechtern bei der liberalen FDP: Parteichefin Lindner rekrutierte nur halb so viele junge Frauen wie junge Männer.
Beginnen wir mit Christian Lindners aufschlussreichem Freudschen Irrtum. Er verkündete am Wahlabend triumphierend, seine FDP sei „die stärkste Partei unter den Erstwählern“! Wenn Sie sich die Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen ansehen, werden Sie feststellen, dass dies nicht ganz stimmt. Fast jeder vierte Jungwähler (24 %) zwischen 18 und 29 Jahren hat Lindners Liberale gewählt.
Allerdings sprechen wir hier nur von männlichen Wählern.
Wenig überraschend entschied sich die Mehrheit der jungen Frauen (26 %) für die junge Frau: Annalena Baerbock. Und das, während Baerbock (ebenso wie ihre beiden Konkurrenten CDU und SPD) auf das Frauenthema verzichtete. Auch in der Wahlnacht rief Annalena hauptsächlich „Climate Coalition!“, aber von Frauen kam nichts über ihre Lippen. Die jungen Wähler, für die der Kampf gegen den Klimawandel zweifellos zentral ist, machten ihr offensichtlich keinen Vorwurf.
Und die älteren Wähler wählten wie üblich etwas häufiger die Grünen als die Wähler. Wie schon bei der letzten Bundestagswahl betrug der Abstand zwischen grünen und männlichen Wählern drei Prozent (Frauen: 17 %, Männer: 14 %).
Und nun zum Verlierer des Abends: Armin Laschet (CDU) büßte nicht nur knapp neun Prozent der Stimmen ein, sondern auch den Frauenbonus, den Angela Merkel der CDU geschenkt hatte. Dieser Bonus für Frauen war etwas überraschend gewesen. Denn seit Anfang der 1970er Jahre, also seit Beginn der Frauenbewegung, hatte die SPD, nicht die CDU, einen dauerhaften Anspruch auf die Gunst der Wählerinnen. Mehr als drei Jahrzehnte lang hofften sie vergeblich auf eine progressivere Frauenpolitik der Sozialdemokraten.
Dann kam 2005 Bundeskanzlerin Merkel und erstmals stimmte sogar die Mehrheit der jungen Wähler für ihre CDU.
Jetzt ist der Frauenbonus weg. 2017 wählten nicht weniger als acht Prozent mehr Frauen als Männer die Bundeskanzlerpartei. 2021 werden es nur noch ein Prozent sein. Und das quer durch alle weiblichen Altersgruppen. Auch die älteren Frauen über 60, stets eine Stammkundschaft der CDU, wählten die Laschet-Partei kaum häufiger als die gleichaltrigen Männer. In dieser Altersgruppe wählte jeder Dritte (34 %) die CDU, 2017 war es fast jeder Zweite (46 %).
Und schließlich zum Sieger des Abends: Olaf Scholz (SPD). Er schnappte sich nicht nur über 1,6 Millionen CDU-Wählerstimmen, sondern auch den Frauenbonus – zumindest einen Teil davon. Drei Prozent mehr Frauen (27 %) als Männer (24 %) wählten die selbsternannte Feministin Scholz – die im Wahlkampf allerdings nicht wirklich als solche wahrgenommen wurde. Dennoch haben 2017 weniger Frauen als Männer für seinen Vorgänger Schulz gestimmt. Scholz hingegen gewann – mit Ausnahme der Jungwähler – bei den Frauen in allen Altersklassen. Am meisten unter den über 60-Jährigen: Hier wählte ein Drittel die SPD (35 %). Jeder Vierte (23%) im Jahr 2017.
Linke und AfD bleiben. Die Linke wurde gleichermaßen – oder genauso wenig – von Männern und Frauen gewählt. Die AfD setzt ihren traditionellen Männerüberschuss fort, verlor aber bis 2021 mehr Männer als Frauen. 8 Prozent der Wähler wählten die Rechtspopulisten (2017: 9 Prozent) und 12 Prozent der Wähler (2017: 16 Prozent). Bei den Frauen mag die Angst vor dem politischen Islam eine Rolle gespielt haben, bei den Männern spielte die selbstbewusste Vorsitzende Weidel eine Rolle beim Abgang der Männer.“

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